LBI: A Voice Still Heard

Autograph von Leo Blech aus 1923

Leo Blech

Leo Blech wurde 1871 in Aachen geboren. Obwohl er später eine kaufmännische Lehre absolvierte, beschäftigte er sich bereits als Kind mit der Musik. Sein Talent erlaubte ihm, schon im Alter von sieben Jahren sein erstes Konzert zu geben. Als er 20 Jahre alt war, ging er nach Berlin, um seine musikalische Ausbildung fortzusetzen. Er lernte bei Ernst Rudorff Klavier und bei Woldemar Bargiel Komposition. Schon 1893 hatte er mit seiner ersten Oper „Aglaja“ Erfolg. Nach einigen Jahren in Prag, wo er im Deutschen Landestheater tätig war, ging er nach Berlin zurück. Von 1906 bis 1926 war er Dirigent an der renommierten Staatsoper Unter den Linden.

Dank der Intervention des Generalintendanten Heinz Tietjen durfte Blech nach Hitlers Machtübernahme mit einer speziellen Erlaubnis von Hermann Göring noch einige Jahre im Opernhaus verbleiben. Die Stigmatisierung als „Jude“ mag ein Auslöser für seine Depression gewesen sein, an der er litt. 1937 wurde er offiziell aus „Altersgründen“ aus dem Opernhaus entlassen. Ein Jahr danach ging er ins Exil nach Riga.
Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941 gelang es Blech, wiederum mithilfe von Heinz Tietjen, für sich und seine Frau ein Visum nach Schweden zu erhalten. Dadurch entgingen sie der Deportation. In Stockholm konnte in der Königlichen Oper als Dirigent arbeiten.

Nach dem Krieg bemühte er sich, nach Berlin zurückzukehren. Dies war erst 1949 möglich, als Blech die Stelle des Generalmusikdirektors an der Städtischen Oper erhielt. Neun Jahre nach seiner Rückkehr starb er in Berlin.

Zu seinen vielbeachteten Werken gehörten Symphonien, Choralmusik und Lieder.